Technologien
In der mechanischen Oberflächenbearbeitung kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Das liegt an der Vielfalt der Aufgaben, die an die Funktionalität der jeweiligen Oberfläche gestellt werden. Diese Anforderungen sind jedoch nicht konstant. Sie wachsen mit dem technologischen Fortschritt und fordern damit auch Innovationen in der Oberflächenbearbeitung.
Schnür + Haller begleitet diese Entwicklung seit 1954. Wir konnten dabei viel Erfahrung sammeln und in enger Zusammenarbeit mit unseren Herstellern zur Weiterentwicklung der mechanischen Oberflächenbearbeitung beitragen.
Greifen Sie auf uns zurück. Wir finden auch für Ihre Oberfläche eine Lösung.
Die wesentlichen Technologien der mechanischen Oberflächenbearbeitung stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Strahltechnik
Beim Strahlen trifft beschleunigtes Strahlmittel auf die Oberfläche des Werkstücks mit den Zielen: Reinigen, Aufrauen, Entgraten, Verfestigen und Umformen. Als Strahlmittel kommen metallische, mineralische und organische Werkstoffe in Korn- und Granulatform zum Einsatz. Je nach Anwendung und eingesetztem Strahlmittel erfolgt die Beschleunigung per Druckluft oder Schleuderrad. Das Druckluftstrahlen eignet sich zum Strahlen komplexer Werkstücke oder partieller Bereiche. Besonders geeignet ist dieses Verfahren für Werkstücke, an die hohe Anforderungen hinsichtlich Haltbarkeit (Reinigen, Aufrauen) oder Leistung (Verfestigen) gestellt sind. Aufgrund der Flexibilität in der Auswahl der Strahlmittel wird das Druckluftstrahlen in verschiedensten Einsatzbereichen angewendet. Überwiegend wird die Methode in der Vorbereitung von Materialien für nachfolgende Oberflächen-beschichtungen eingesetzt. Für die Bearbeitung großer und dabei wenig komplexer Teile ist das Schleuderradverfahren besonders geeignet. Das Strahlmittel wird über die Schaufeln eines Schleuderrads mittels Zentrifugalkraft auf die Oberfläche des Werkstücks geschleudert. Die häufigsten Einsatzbereiche sind Entzundern, Entrosten, Entgraten, Homogenisieren und Verfestigen. Die schnelle und großflächige Bearbeitung der Werkstücke ist der bedeutende Vorteil dieser Technik.
Gleitschleiftechnik
Beim Gleitschleifen werden die zu bearbeitenden Werkstücke zusammen mit Schleifkörpern, den so genannten Chips, in einen Arbeitsbehälter gegeben. Je nach Verfahren sind die Werkstücke in Halterungen befestigt oder bewegen sich lose im Schleifmittelgemisch. Wasser und eine Waschlösung unterstützen den gezielten Materialabtrag an den Oberflächen und Kanten. Für ein optimales Schleifergebnis wird aus einer Vielzahl von Schleifgranulaten das Richtige ausgewählt. Über die Dauer und die Intensität des Schleifvorgangs lässt sich der Materialabtrag gezielt steuern. Das Gleitschleifverfahren kommt vor allem zum Entgraten, Verrunden, Glätten und Polieren von Oberflächen zum Einsatz.
Stressonic®
Stressonic® ist ein Verfahren zur Steigerung der Wechselfestigkeit mechanischer Bauteile mittels Einbringung von Druckeigenspannungen in die Oberfläche. Durch Beaufschlagung der Bauteiloberfläche mit kleinen runden Stahlkugeln oder Hämmern (Spherils®), die mittels Ultraschall erregt werden, wird die für die Verfestigung oder Umformung notwendige Energie in das Bauteil eingebracht. Das Verfahren zeichnet sich durch beeinflussbare Druckeigenspannungs-verläufe, geringe Rautiefen, hohe Prozesssicherheit, Sauberkeit und geringe Betriebskosten aus. Das Stressonic®-Verfahren wird bereits in vielen Industriezweigen, wie der Automobil-, Luftfahrt-, Medizin-, und Energiebranche angewendet. Beim Hämmern wird über einen Ultraschallsender (Sonotrode) Energie eines Ultraschallgenerators in kleine Hämmer (Spherils®) aus Stahl eingekoppelt. Die Sonotrode und die Hämmer bilden einen Bearbeitungskopf, der definiert über die Oberfläche des Werkstücks bewegt wird. Hierbei werden nicht nur Druckeigenspannungen in die Tiefe des Werkstücks eingebracht, sondern auch die Oberfläche umgeformt. Dadurch lassen sich Geometrie, Form und Funktionalität des Bauteils beeinflussen.